Blockchain & Suppy Chain Management | Teil 5 – Krypto-Coins
Es freut uns, dass Sie wieder in unsere Blockchain-Reihe reinschauen. Die Grundlagen haben Sie ja schon kennengelernt – jetzt wird es spannend: Heute sehen wir uns die Welt der Kryptowährungen an.
Digitale Währung
Ganz gleich, ob Sie eine Dienstleistung in Anspruch nehmen oder eine Werttransaktion durchführen möchten: Sobald Sie dabei eine Blockchain-Anwendung nutzen, benötigen Sie die „hauseigene“ Währung, nämlich die Krypto-Coins oder Token der jeweiligen Blockchain. Im Gegensatz zu klassischen Metallmünzen existieren diese Währungen nur in digitaler Form und sind je nach Blockchain-Protokoll auf eine bestimmte Anzahl limitiert – das bekannteste Beispiel dafür ist Bitcoin.
Keine Sorge: Auch wenn Sie sich für Kryptowährungen interessieren, müssen Sie nicht alle kennen. Nur etwa 50 bis 100 der zurzeit weltweit etwa 4.500 Blockchain-Projekte ermöglichen nach unserer Einschätzung zumindest theoretisch einen sinnvollen Einsatz; ein noch viel geringerer Bruchteil bietet tatsächlich reale Anwendungen mit echtem Nutzen.
Vermutlich versteckt sich zwischen den zahlreichen unbekannten Projekten noch der eine oder andere Rohdiamant. Viele Kryptowährungen bieten aber weder Use Case noch Nutzen, sondern sind lediglich darauf ausgelegt, ahnungslosen Nutzern Geld aus der Tasche zu ziehen – „Shit-Coins“, wie sie naheliegenderweise genannt werden. Hier gilt es, die Augen offen zu halten und die Entwicklung der Dinge zu beobachten. Denn der Markt der Kryptowährungen ist noch recht jung. Viele Blockchain-Projekte stecken erst in der Entwicklungsphase, andere sind als nutzlose Spekulationsobjekte verschrien, obwohl viele Anbieter längst sinnvolle Live-Anwendungen bieten. Was Blockchain-Lösungen zum Beispiel im Transport- und Logistiksektor heute schon leisten, erfahren Sie in Kürze.
Anwendungsfälle
Jede Blockchain hat ihre eigene Währung: ihre eigenen Coins und Token. Diese können je nach Anwendung als Wertspeicher dienen, zur internen Vergütung von Blockchain-Dienstleistungen genutzt oder einfach als Zahlungsmittel verwendet werden, wie man es vom klassischen Fiatgeld (den etablierten Tauschmitteln wie Euro oder Dollar) kennt.
Wenn Sie als Privatperson beispielsweise Geld aus Deutschland an Ihre Familie in Bangladesch überweisen möchten, können Sie das rund um die Uhr und an jedem Wochentag kostengünstig über einen Blockchain-Anbieter abwickeln.
Wenn Sie geschäftlich die Dienstleistung eines Blockchain-Anbieters oder einen blockchainbasierten Vorgang nutzen, muss das ebenfalls vergütet werden. Oft bekommen Sie als Kunde gar nichts davon mit, dass Ihr Dienstleister bestimmte Prozesse in einer Blockchain sichert und dafür mit Kryptowährungen zahlt.
Coin oder Token?
Sowohl Coins als auch Token sind Kryptowährungen und für Zahlvorgänge geeignet, unterscheiden sich aber voneinander – etwa so wie Münzen und Getränkemarken in der analogen Welt.
Der Coin verdankt seine Existenz dem Blockchain-Protokoll. Als unabhängige Einheit basiert er auf seiner eigenen Plattform und ist in seinen Eigenschaften (Austauschbarkeit, Unterteilbarkeit, Akzeptanz, Übertragbarkeit, Langlebigkeit und limitierte Verfügbarkeit) konventionellen Geldmünzen sehr ähnlich. In der Kryptoszene wird nur die Pionierwährung BTC als „Coin“ bezeichnet, alle Alternativen wie Litecoin als „Altcoin“.
Token unterscheiden sich von Krypto-Münzen im technischen Detail. Token haben keine eigene Blockchain, sondern existieren auf „fremden“ Blockchains. Entsteht aus dem Token eine eigene Blockchain, wird der Token allerdings zum Coin. So ist aus einem ERC20-Token auf der ETH-Blockchain der Altcoin EOS entstanden, nachdem die Entwickler eine eigene Blockchain entwickelt hatten. Je nach Einsatzzweck der Token unterscheidet man außerdem zwischen Security Token und Utility Token: Während Security Token aktienähnlich handelbare Unternehmensanteile repräsentieren, dienen Utility Token handfesten Zwecken – etwa um Guthaben einzulösen oder Zugang zu Dienstleistungen oder Produkten zu erhalten.
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